Einweihung des neuen Pfarrzentrums in Gillrath
In Gillrath findet sich ein neuer Ort der Begegnung
Beim Neubau des Pfarrzentrums St. Mariä Namen Gillrath ist das Kunststück gelungen, aus der Not eine Tugend zu machen
Artikel von Dettmar Fischer aus der Aachener Zeitung vom 8.11.2021
GEILENKIRCHEN-GILLRATH Nachdem der ursprünglich angedachte Plan, das alte Pfarrzentrum „Haus Vossen“ umzubauen, sich als nicht praktikabel erwiesen hatte, war ein Neubau ins Auge gefasst worden.
Dieser sollte, um die Kosten im Rahmen zu halten, auf der Grundidee eines in Brüggen-Bracht errichteten Pfarrheims aufbauen.
Von dem Ergebnis der Bemühungen konnten sich nun die geladenen Gäste bei der Eröffnung des Pfarrheims, das direkt neben der Kirche in Gillrath gebaut wurde, überzeugen. Zwei Tage später wurde am Sonntag nach dem Gottesdienst das Pfarrheim durch Pfarrer Peter Frisch gesegnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Corona-bedingt ist ein Tag der offenen Tür in Verbindung mit einem Pfarrfest erst für das Frühjahr 2022 geplant. Pfarrer Peter Frisch, der auch Vorsitzender des Kirchenvorstandes St. Mariä Namen Gillrath ist, begrüßte die Gäste zur Eröffnung im großen Saal des Pfarrheims, dessen Fenster den Blick freigeben auf die ländliche Umgebung.
Pfarrer Frisch hieß unter den Gästen Geilenkirchens Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld, Vertreter der Politik, des Handwerks, der Ortsvereine und der Pfarre sowie den Architekten Gregor Dewey willkommen. Der Abschied vom Haus Vossen, so Pfarrer Frisch, sei sicherlich vielen nicht leicht gefallen. Manche Hürde sei zu überwinden gewesen auf dem Weg zum Neubau. Das Pfarrzentrum möge ein Ort der Begegnung werden, wünschte Pfarrer Frisch, und ein gutes Miteinander ermöglichen.
Das Pfarrzentrum St. Mariä Namen Gillrath liegt gleich neben der Kirche. Pfarrer Peter Frisch (2.V.I.) und Architekt Gregor Dewey (I.) setzten gemeinsam den Grundstein im Foyer des neuen Gillrather Pfarrzentrums ein (Foto links). Fotos: Dettmar Fischer
Architekt Gregor Dewey dankte ausdrücklich Heinz Zwirbel, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, ohne den das ambitionierte Bauprojekt nicht entstanden wäre. Sein Dank galt auch den vielen Helfern, die ein sehr gutes Ergebnis zustande gebracht hätten. Und nachdem Gregor Dewey sich vergewissert hatte, dass niemand aus Brüggen-Bracht im Saal anwesend war, meinte er mit einem Lächeln: „Dieser Typ hier ist noch schöner als der in Bracht.“ Da damals eine gewissen Dramatik um das Haus Vossen entstanden sei, so Dewey, sei aus der Not heraus
die Idee geboren worden, in Anlehnung an das 2018/2019 errichtete Pfarrzentrum Brüggen-Bracht einen Neubau in Gillrath zu errichten. Dank vieler ortsansässiger Firmen sei es gelungen, bevor die riesigen Probleme mit Lieferketten und Personalmangel das Bauen teuer machten, noch mit den Kosten klarzukommen.
Gemeinsam mit Pfarrer Frisch setzte Gregor Dewey den Grundstein im Foyer des Pfarrzentrums ein. In die Zeitkapsel des Grundsteins wurden Dokumente zum Bau, ein Pfarrbrief, die Geilenkirchener Zeitung und einige Geldmünzen eingeschlossen.
Das neu erbaute Pfarrzentrum, das am Startpunkt des Gillrather Kapellenweges gelegen ist, wurde sodann der Pfarrgemeinde, den Ortsvereinen und allen interessierten Gruppen übergeben. Zur Durchführung der Baumaßnahme war es erforderlich, dass die Pfarre zur Finanzierung des neuen Pfarrzentrums die Immobilien Jugendheim und Haus Vossen verkaufen musste. Schon im kirchlichen Immobilienmanagement war aufgrund der aktuellen Finanzsituation des Bistums angeregt worden, dass die Pfarreien sich von einem Drittel der Immobilien trennen beziehungsweise diese einer anderen Verwendung zuführen sollten.
Das neue Pfarrzentrum wurde auf dem kircheneigenen Grundstück als Ersatzbau des im Jahre 1995 erworbenen und im Jahre 2019 verkauften und beliebten Haus Vossen errichtet. In zehn Monaten Bauzeit wurde das neue Pfarrzentrum mit einem großen und kleinen Saal, Küche, Büro, Gruppenraum, Damen-, Herren- und Behindertentoilette, Technik- und Abstellraum sowie einem großzügigen Eingangsbereich mit Garderobe errichtet. Die Nutzfläche beträgt insgesamt 264 Quadratmeter. Weiterhin wurde die Außenanlagen neu gestaltet. Es werden noch mehrere Bäume sowie zwei Buchenhecken gepflanzt. Geplant ist außerdem die Aufstellung mehrerer Sitzbänke.
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